4. Oktober 2016 Bericht Seite 12 im Unter-Emmentaler. Von Barbara Pfister
Wetter schlecht, Stimmung ungetrübt
Die 22. Zugvogelbeobachtungstage des Natur und Vogelschutzvereins Wasen am vergangenen Wochenende auf der Hinterarnialp werden wettermässig als wechselhaft, kühl und windig in Erinnerung bleiben. Trotzdem lockte der Anlass einmal mehr zahlreiches Volk auf das Hinterarni.
Guter Vogelzug war auf dem Hinterarni nur bis Samstagnachmittag auszumachen. Dann stoppte eine Regenfront den Weiterflug der Zugvögel. Der Zähl- und Informationsstand musste abgebrochen werden. Der Sonntagmorgen begann mit Regen; Nebel umhüllte die Hinterarnialp und liess auch mit kräftigem Wind keine Beobachtung zu. Trotzdem fanden sich schon am Morgen gut zwei Dutzend Beobachterinnen und Beobachter ein, erfreuten sich an der Ausstellung zum Thema «Tiere im Wald» in der Arnischeune, tauschten Wissen und Erfahrungen aus und wärmten sich bei Kaffee und Kuchen oder Sandwiches in der geheizten Festwirtschaft. Sie nahmen das «Hudelwetter» gelassen. Gegen Mittag beruhigte sich das Wetter, Sonnenstrahlen erwärmten etwas die Luft, der Beobachtungsstand wurde wieder aufgebaut.
Das Wetter spielte nicht mit, trotzdem wurden auf dem Hinterarni 1500 Zugvögel von 36 Arten gezählt.
Foto: Barbara Pfister
Neue Informationstafeln
Zugvögel waren auf dieser Höhe jedoch sehr wenige auszumachen; Schwärme fehlten weitgehend. Viele Vogelfreunde informierten sich dennoch beim Infostand über den Zug der Vögel in ihre Winterquartiere. Auf neuen Informationstafeln wurde der Vogelzug dokumentiert und Flugrouten aufgezeigt. Auf einem Zugvogelfahrplan konnte man ablesen, wann welcher Zugvogel wohin zieht. Anwesende Fachleute des Natur- und Vogelschutzvereins Wasen (NVV) beantworteten Besucherfragen und gaben interessante Auskünfte zu einzelnen Zugvögeln. Dazu lag viel Buch- und Bildmaterial zur Information auf.
Für Gross und Klein bot sich Gelegenheit, das Wissen rund um die Vogelwelt zu testen. Auf Informationstafeln konnten mittels Magnetbildern Vogelarten ihrem Lebensraum zugeordnet werden. Trotz wenig «Flugbewegung» in der Luft wurden an diesem Wochenende 1500 Zugvögel von 36 Arten gezählt. Am meisten flogen Buchfink, Misteldrossel und Bergpieper am Beobachtungsstand vorbei.
Die Ausstellung «Tiere im Wald» fand viel Beachtung.
Foto: Barbara Pfister
Die Festwirtschaft im umgebauten Gustistall wie auch die Ausstellung zum Thema «Tiere im Wald» wurde von den Gästen gut besucht; über die Mittagszeit mussten einige Gäste warten, bis an den Tischen Platz für sie frei wurde. Die Kinder vergnügten sich am Zeichnungs- und Spieltisch. Besondere Anziehungskraft für Jung und Alt hatte am Sonntagnachmittag das traditionelle «Zwirbele». Für die musikalische Unterhaltung sorgte am Samstagabend das Duo Erika und Tinu und am Sonntag das Trio Schwalbengruess. Viel Spannung bereitete auch der Schätzwettbewerb, bei welchem in einem Glas Bienenwaben geschätzt werden mussten. Es waren 1347 Wabenlöcher. Lotti Schneider, Bolligen, holte den ersten Preis, einen Gutschein für 100 Franken der Alpwirtschaft Hinterarnialp; Daniel Jutzi, Wasen, gewann den zweiten Preis, einen Gutschein von 60 Franken der Alpwirtschaft Hinterarnialp, und Franz Röthlisberger gewann ein Vogelhaus für die Winterfütterung der Vögel.